Pixave: iOS-Bildverwaltung mit viel Potential und (noch) einigen Tücken

Pixave für iPad hat das Potential, DIE Bildverwaltung für iOS-Geräte zu werden. Die erste Version ist allerdings noch etwas instabil.

Mit Pixave für iPad hat das koreanische Entwicklungsstudio LittleHJ Großes vor: Endlich eine vernünftige Bildverwaltung für iOS-Geräte! Die erste Version lässt viel erwarten, kämpft aber noch mit Kinderkrankheiten und einem nach wie vor nicht sonderlich stabilen iOS 11.0.x.

Die Macversion von Pixave ist nicht nur wegen des günstigen Preises beliebt. Der Funktionsumfang lässt sich sehen, und anders als klassische Bildverwaltungsprogramme à la Media Pro setzt das Team um YoungHo Kim auf moderne Bedienungskonzepte und tiefe Integrationen zwischen Betriebssystem, Pixave, Diensten wie iCloud und Drittprogrammen. Die Mac-Version ist mittlerweile stabil und schnell, seit heute ist Pixave fürs iPad zum Einführungspreis von rund 5 Stutz erhältlich. Eine iPhone-Variante soll bis Ende Jahr folgen.

Bildverwaltung fast auf Mac-Niveau

Pixave für iPad erledigt alle Basis-Aufgaben einer Bilddatenbank wie Gruppen und Sammlungen, Suche und »smarte« Ordner, Umbenennung von Bilderserien, Dateiverwaltung, Weitergabe an Drittprogramme oder Online-Dienste sowie Metadaten und Schlüsselwörter. Die Original-Bilder lassen sich direkt aus der Verwaltung in anderen Programmen öffnen, was insbesondere bei Raw-Dateien nützlich ist – Pixave kommt z.Z. noch ohne Raw-Modul daher und zeigt lediglich die eingebetteten Vorschaubilder. Konkurrenzprodukte wie das Bildverwaltungssystem Mylio lassen auf iOS-Geräten nur die Weitergabe von JPEG- oder TIFF-Abzügen zu, nicht der Originale, rendern dafür ihre eigenen Vorschaubilder.

Pixave zeigt leider nur eingebettete Vorschaubilder in Raw-Dateien, was bei älteren Kameras recht pixelig aussieht. Dafür lassen sich die Raw-Originale direkt z.B. in Filterstorm Neue Pro öffnen.
Pixave zeigt leider nur eingebettete Vorschaubilder in Raw-Dateien, was bei älteren Kameras recht pixelig aussieht. Dafür lassen sich die Raw-Originale direkt z.B. in Filterstorm Neue Pro öffnen.

Die App kommt mit einigen Spezialitäten – so lassen sich die Bilder auf Wunsch automatisch mit englischsprachigen Schlüsselwörtern versehen (was LittleHJ mit Machine Learning erledigt und manchmal zu eigenartigen Entscheidungen führt) oder komplette Sammlungen aus der Mac-Version via iCloud im Hintergrund synchronisieren. Pixave setzt dabei intensiv auf Drag-and-Drop, wie es Apple mit iOS 11 eingeführt hat. „Pixave: iOS-Bildverwaltung mit viel Potential und (noch) einigen Tücken“ weiterlesen

Fotoespresso 3/2017: Richtig Schärfen mit Capture One 10

Der neue Fotoespresso ist draußen! Hauptthema: Fotografieren auf Reisen. Aber auch softwaretechnisch findet sich so einiges, so zum Beispiel ein Artikel von mir zum Thema richtig Schärfen in Capture One 10. Und da nicht jeder ein kostenloses PDF-Magazin lesen mag (manche Menschen sind etwas eigenartig), findet sich die Essenz meines Artikels auch im Fotoespresso-Blog – incl. den im Artikel angesprochenen Beispiel-Dateien, um die ganze Schärferei gleich selbst ausprobieren zu können. Ohne, dass Sie an den eigenen perfekt justierten Bildern herumfuhrwerken müssten.

Wer Bock auf 8 Seiten Capture One und / oder 75 Seiten geballtes Fotografie-Know-how hat: Runterladen und genießen. Viel Spaß bei!

Schärfetiefe als Gestaltungsmittel, eine kurze und etwas oberflächliche Betrachtung

Wenig Schärfetiefe ist etwas, was viele Foto-Leute fasziniert. Aber ist es auch gestalterisch sinnvoll? Ein cinematografischer Vergleich mit, nun ja, Kinofilmen.

Viele Fotografinnen und Fotografen vergöttern »schnelle« Objektive – also Objektive, die eine so große Blendenöffnung haben, dass man die Schärfetiefe auf ein paar Millimeter bis wenige Zentimeter runterschrauben kann. Wenn für ein Zoom-Objektiv f/2.8 schon als »schnell« gelten, ist für Festbrennweiten eigentlich alles ohne eine 1 vor der Blendennummer nur »langsam«. Als z.B. Leica Mitte der 2000er-Jahre seine Summarit-M-Linie mit einer maximalen Blendenöffnung von f/2.5 vorstellte, war das Geschrei unter den Fotoenthusiasten groß: zu langsam! Das Geschrei war so groß, dass die Neuauflage zehn Jahre später f/2.4 auf dem Frontelement aufgedruckt hat. Und sich die viel teureren Varianten Summicron (f/2.0) und Summilux (f/1.4) weiterhin größerer Beliebtheit erfreuen. Weil, klar: Schneller ist besser, denn damit geht »mehr Bokeh«, ein professionellerer Look, und sowieso, eine möglichst schmale Schärfetiefe ist das, was die Fotografie erst interessant macht. Oder so. „Schärfetiefe als Gestaltungsmittel, eine kurze und etwas oberflächliche Betrachtung“ weiterlesen

Noch ein paar Tage.

Die zweite Auflage meines Capture-One-Buchs von 2015 kommt. Komplett überarbeitet, auf Stand Capture One Pro 10.1. Mehr oder weniger »komplett«, denn, nun ja, Alpha- und Betaversionen und Vorlauf sind eine eher unangenehme Kombination, die 10.1 ist immer noch in der öffentlichen Beta-Runde, aber egal. Phase One hat mir trotz Durchsicht des Manuskripts den Kopf noch nicht abgerissen, dürfte also passen.

Und was können Leserinnen und Leser, die bereits die erste Auflage kennen, erwarten?

- Alle neuen Funktionen und damit verbundene Arbeitsansätze, ausführlich beschrieben
- Neue Bildli, die das Ganze besser nachvollziehbar machen
- Die wenigen Fehler der ersten Auflage sind behoben
- Eckdaten: 412 Seiten, Hardcover, so mit Lesebändchen und so

Sollten Sie das Buch kaufen? Na logisch. Auch, wenn Sie schon die erste Auflage gelesen haben? Ja, aber. Das »aber« soll dabei so viel heißen, wie »ich fand die erste Auflage didaktisch schon kacke, was soll ich damit?« Ja, dann ist der Neukauf unnötig. Die Neuauflage ist dasselbe wie anno 2015, einfach nachgeführt und verbessert. Wenn Sie mit der ersten Version Mühe hatten, wird es Ihnen hier nicht wohler werden.

Aber falls nicht … nun ja, dann sage ich nicht nur aus Eigennutz (dafür verdiene ich zu wenig an den Büchern): Zumindest mal reinschauen wäre vielleicht nicht verkehrt. Das Ziel der ersten Auflage war es, dass sie keine weiteren Bücher mehr brauchen werden, weil Sie Capture One _verstehen_ statt nur einsetzen. Falls es mit dem ersten Buch nicht geklappt haben sollte? Dann tut mir das leid. Aber deshalb gibt es ja auch die zweite, erweiterte Auflage. So schnell, wie Phase One die Software erweitert und verbessert, wäre ein How-to oder eine Tutorial-Sammlung schneller veraltet, als Sie »Piep« sagen können. So nach zwei Jahren … da darf man glaubs mal etwas aktualisieren.

Merci, Danke, und bei Rückfragen stehe ich Ihnen jederzeit gerne per Twitter oder Mail zur Verfügung.

Progrey Filter-System: Von Filterhaltern und Adaptern.

Filter. Manche lieben sie, andere hassen sie. Beruflich gehöre ich in die zweite Kategorie, aber da ist ja noch mein Hobby »Landschaftsfotografie«. In einer kurzen Artikel-Reihe beschreibe ich meine Experimente mit dem Progrey Filter-System. Teil 2: Die Hardware.

Verlaufsfilter hatten ihre große Zeit in der vordigitalen Ära: Was heutige Kameras mit Mehrfachbelichtungen, Motivprogrammen und gesteigerter Dynamik zu erledigen versuchen ging damals nur mit dem Einsatz von Filtern vorm Objektiv. Denn auch wenn das beste Filmmaterial auf rund 10 Blenden Dynamikumfang kam, beim Ausbelichten aufs Fotopapier musste man sich auf fünf bis sieben beschränken. Heutige Präsentationsformen wie LED-Bildschirme oder Spezialdruck z.B. auf hintergrundbeleuchtetes Plexiglas sind da etwas großzügiger, aber auch digital gibt es gute Gründe, bereits bei der Belichtung den Dynamikumfang zu bändigen. Hier kommen Verlaufsfilter zum Zuge.

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