Wenig Schärfetiefe ist etwas, was viele Foto-Leute fasziniert. Aber ist es auch gestalterisch sinnvoll? Ein cinematografischer Vergleich mit, nun ja, Kinofilmen.
Viele Fotografinnen und Fotografen vergöttern »schnelle« Objektive – also Objektive, die eine so große Blendenöffnung haben, dass man die Schärfetiefe auf ein paar Millimeter bis wenige Zentimeter runterschrauben kann. Wenn für ein Zoom-Objektiv f/2.8 schon als »schnell« gelten, ist für Festbrennweiten eigentlich alles ohne eine 1 vor der Blendennummer nur »langsam«. Als z.B. Leica Mitte der 2000er-Jahre seine Summarit-M-Linie mit einer maximalen Blendenöffnung von f/2.5 vorstellte, war das Geschrei unter den Fotoenthusiasten groß: zu langsam! Das Geschrei war so groß, dass die Neuauflage zehn Jahre später f/2.4 auf dem Frontelement aufgedruckt hat. Und sich die viel teureren Varianten Summicron (f/2.0) und Summilux (f/1.4) weiterhin größerer Beliebtheit erfreuen. Weil, klar: Schneller ist besser, denn damit geht »mehr Bokeh«, ein professionellerer Look, und sowieso, eine möglichst schmale Schärfetiefe ist das, was die Fotografie erst interessant macht. Oder so. „Schärfetiefe als Gestaltungsmittel, eine kurze und etwas oberflächliche Betrachtung“ weiterlesen