Urlaub à la Freelance.

Als Freischaffender hat man eigentlich nie, nun ja, frei: Weder Ideen noch Kunden halten sich an Kalendereinträge. Auf Urlaub zu verzichten ist allerdings auch keine gute Idee.

Wie handhabt man als Freischaffender die Urlaubsfrage? Zu einem großen Teil ist sie fremdbestimmt – man hat dann Urlaub, wenn etwaige Familienmitglieder Urlaub haben. Oder wenn ein Kumpel dich auf seine Ísland-Reise mitnehmen möchte. Oder wenn es gerade eh sommerlochig zu und her geht.

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Die Flut!, oder: E-mail für Freischaffende.

postboxManche lieben Mail-Kommunikation heiß und innig, andere hassen es wie die Pest. So oder so, E-mail wird uns wohl auch im Zeitalter von WhatsApp, Skype und Konsorten noch lange erhalten bleiben. Aber wie mit der Mailflut umgehen?

Ich mag E-mail. Richtig doll! Ich kann selbst entscheiden, wann (und ob) ich auf Anfragen reagiere. Ich werde nicht mitten in einem Kreativitätsschub von meinem Handy angepiepst, kein Messenger hüpft in der Taskleiste herum und stört. Zwei, drei mal am Tag Mailprogramm aufmachen, abarbeiten, Ruhe ist.

Tja. Wenn nur leider nicht in der Zwischenzeit die Inbox geflutet worden wäre. Das alles muss erst mal gesichtet und nach Relevanz bewertet werden. Besonders für Freischaffende nicht immer ganz einfach: Wir haben nicht nur eine Projektleitung, sondern arbeiten oft an mehreren Projekten unterschiedlicher Unternehmen parallel, je nach unserem Geschäftsfeld mit einer Handvoll bis mehreren dutzend Kunden gleichzeitig. Verlegt man den Hauptteil seiner Kommunikation aufs Medium »E-mail«, kommt entsprechend viel zusammen – das dann bitte im Anschluss auch archiviert werden soll. Oft weit über das Ende eines Projektes hinaus.

Kurz: Auch wenn man E-mail persönlich bevorzugt und den Einsatz dieses Kommunikationskanals forciert (indem man z.B. nur in Ausnahmefällen Telefonnummern an seine Kunden weitergibt), wird man kaum darum herumkommen, sich Gedanken über den Umgang mit Mail zu machen. Sonst droht man in Nachrichten zu ertrinken und darf sich an Holzstöckchen festklammern, die so unangenehme Namen tragen wie »trotzdem kurz anrufen« oder »Entschuldigungsmails tippseln«. „Die Flut!, oder: E-mail für Freischaffende.“ weiterlesen

Postbox 4 ist raus, und rockt wie gewohnt.

postboxPostbox, Inc. haben vor wenigen Tagen Version 4 Ihres gleichnamigen Mail-Programms für Mac und PC veröffentlicht. Mehr Evolution statt Revolution – aber das ist gut so.

Viele Menschen fragen sich, weshalb Sie $15 für ein Mailprogramm ausgeben sollten. Heutzutage erledigt man doch solche Sachen im Web-Browser? Außer, man benötigt eine Exchange-Anbindung, und dann greift man eh besser zu Microsoft? Und falls man halt doch IMAP und POP3 lokal auf dem Rechner will, weshalb dann Geld ausgeben für ein Programm, das auf den ersten Blick nichts mehr ist als Thunderbird in hübsch? Thunderbird, das es weniger hübsch, aber dafür kostenlos als Opensource-Software gibt?

Nun ja, ich kann nicht für besagte »viele Menschen« sprechen. Nur für mich. Und ich verwende Postbox seit Version 1 auf allen meinen Rechnern. Und Version 4 folgt den Vorgängerversionen: Evolution, keine Revolution. Denn Postbox ist vom Konzept her gut so, wie es bereits in den ersten Betas war. Aber alle paar Jahre mal eine Runderneuerung ist herzlichst willkommen. „Postbox 4 ist raus, und rockt wie gewohnt.“ weiterlesen

Von Disziplin und einem doofen Fotokalender.

Als Freischaffender ist Disziplin nicht unwichtig: Termine sollte man einhalten, und es ist unangenehm, von erbosten Kunden-Mails wachgerüttelt zu werden. Aber in der Kreativ-Branche ist das nicht immer ganz einfach.

Wir alle verzetteln uns zwischendurch, verschlampen Deadlines oder übersehen eine Mail mit einer Terminänderung. Ist nur menschlich, da helfen die ausgeklügeltsten Computer- oder Papiersysteme nur wenig. Kann passieren.

Nach über einem Jahrzehnt in der »Kreativ-Branche« glaube ich aber mittlerweile, dass genau in dieser Branche das, hmm, Verschlampungspotential ausgesprochen groß ist. Viel größer als zum Beispiel im kaufmännischen Bereich. Ich denke, dass daran zwei Punkte mitverantwortlich zeichnen:

  1. Inspiration hält sich nicht an Büroöffnungszeiten, auch wenn man mit mehr oder weniger lustigen Techniken etwas nachhelfen kann.
  2. Die Möglichkeiten zur aktiven Prokrastination sind vielfältiger als in anderen Berufszweigen. „Von Disziplin und einem doofen Fotokalender.“ weiterlesen

Das erste Date.

Es hilft nichts: Früher oder später muss man mit seinem neuen Kunden sprechen. Von Angesicht zu Angesicht. Rasiert und/oder geschminkt statt wie gewohnt mit Morgenrock und Kaffee vor dem Rechner.

Das allererste Kundengespräch fühlt sich ein bisschen so an, als ob man nach langjähriger Arbeitslosigkeit wieder in den ersten Arbeitsmarkt wechseln möchte. Der Beruf, für den man die Uni geschmissen hatte und für den es keinerlei Unterlagen beim Karriereberater gibt. Etwas mit einer superkreativen Bezeichnung wie „Social Media Manager“ oder „Barista“ oder so ähnlich. Jeder neue Kunde respektive jedes erste Gespräch mit einem neuen Kunden löst diese Gefühle aus. Man muss aufgeregt sein wie bei einem Date. Nur ohne Gin&Tonic-Fahne, aber ich schweife ab.

Soll man als Freischaffender mit ersten Kundengesprächen umgehen, als ob man auf eine Festanstellung schielt? Ja. Aber aus einer gesicherten Position. Denn: Falls Sie alles richtig gemacht haben, sitzen Sie jetzt der Projektleiterin oder dem PR-Verantwortlichen gegenüber, weil Sie positiv aufgefallen sind. Vielleicht, weil ihr Name herumgereicht wurde oder ein früheres Projekt tierisch reingehauen hat. Sie sind nicht als Bittsteller hier, sondern als Problemlöser. Wann hat sich der Klempner das letzte Mal aufgeführt wie ein 16jähriger Azubi? Eben. „Das erste Date.“ weiterlesen