Acorn 6 is draußen

Für Menschen, denen Photoshop zu teuer oder zu komplex ist, gibt es seit längerer Zeit unzählige Alternativen. Auf dem Mac hat sich neben Pixelmator und Newcomern wie Affinity Photo über die Jahre hinweg besonders Acorn von Flying Meat etabliert. Und nun ist gerade eben Version 6 des Bildbearbeitungsprogramms erschienen.

Ich verwende Acorn schon, seit es das Programm gibt, und war dieses Mal im Beta-Team zur neuen Version dabei. Weshalb hänge ich so an Acorn, obwohl ich auch ein Creative-Cloud-Abo fahre? Kurz gesagt, weil Acorn über die vielen Jahre einfach geblieben ist – »einfach« in der Bedienung, nicht im Funktionsumfang. Außerdem bietet es für Leute wie mich, die Artikel und Bücher mit Screenshots bebildern müssen, nette Funktionalitäten an wie

  • Auf Bildinhalt zuschneiden und Auto-Maske
  • Ansichtsvergrößerung auf Pixelebene ohne Interpolation (praktisch, um z.B. Icons auszuschneiden),
  • Unterstützung von Photoshop-Dateien mit beliebig vielen Ebenen (Stichwort Hervorhebungen in Screenshots reinpinseln, die dann der Layoutmensch aufhübschen soll),
  • Komplett über AppleScript oder JavaScript automatisierbar (falsches Farbprofil in 300 Screenshots? Kein Problem!)

und vor allem

  • Screenshots in Ebenen.
Ein Screenshot von Capture One Pro 10 – jedes Fenster liegt in Acorn in einer eigenen Ebene.

Was macht diese Funktion? Jedes Fenster des Screenshots wird auf eine eigene Ebene gelegt. Ich kann also nachträglich einzelne Applikationsfenster ein- oder ausblenden, verschieben, zusammenfassen, skalieren oder sonstwie hervorheben. Sehr praktisch, und mit der Hauptgrund, weshalb ich sämtliche Screenshots aller meiner Bücher, Printartikel, Webbeiträgen und zuletzt von Praxis Capture One Pro 10 mit Acorn erstellt habe. Acorn 6 kann natürlich noch viel viel mehr, aber ich wollte hervorheben, wo das Programm für mich den größten Nutzen bringt.

Acorn 6 kommt mit unzähligen neuen und verbesserten Funktionen, alle auch ohne große Photoshop-Vorkentnisse sehr leicht und intuitiv zu bedienen. Die Bildbearbeitung benötigt macOS 10.11 oder neuer, kostet regulär um die 30 Franken rum, gibt’s vom Hersteller direkt incl. Demo-Version oder über den App-Store. Und, die nächsten Tage, gibt Flying Meat noch 50 % Rabatt druff. Kaufempfehlung von mir.

Fotoespresso 3/2017: Richtig Schärfen mit Capture One 10

Der neue Fotoespresso ist draußen! Hauptthema: Fotografieren auf Reisen. Aber auch softwaretechnisch findet sich so einiges, so zum Beispiel ein Artikel von mir zum Thema richtig Schärfen in Capture One 10. Und da nicht jeder ein kostenloses PDF-Magazin lesen mag (manche Menschen sind etwas eigenartig), findet sich die Essenz meines Artikels auch im Fotoespresso-Blog – incl. den im Artikel angesprochenen Beispiel-Dateien, um die ganze Schärferei gleich selbst ausprobieren zu können. Ohne, dass Sie an den eigenen perfekt justierten Bildern herumfuhrwerken müssten.

Wer Bock auf 8 Seiten Capture One und / oder 75 Seiten geballtes Fotografie-Know-how hat: Runterladen und genießen. Viel Spaß bei!

GTD Teil 4: Kunden als Kontexte

Die letzten Wochen besprachen wir die Unzulänglichkeiten von Kontexten in unserer heutigen Arbeitsrealität und diskutierten mögliche Alternativen. Heute folgt mein konkretes Beispiel.

Meine Kontexte, Stand Dezember 2016, in der Mac-Version von OmniFocus.

Im Kern von »Getting Things Done« steht die Idee, dass man, nun ja, Dinge erledigen will. Viele GTD-Nutzer setzen auf ein System mit vielen virtuellen Stellschrauben und Rädchen – besonders bei der Wahl der Kontexte. Ich schlage einen einfacheren Ansatz vor, der sich für mich als freiberuflicher Fotokorrespondent und Autor bewährt hat: Möglichst wenige Kontexte, gegliedert nach Klienten. Nicht nach nötigen Ressourcen oder einer anderen der bereits besprochenen Möglichkeiten, sondern der zentralen Frage folgend: Für wen mache ich das überhaupt? „GTD Teil 4: Kunden als Kontexte“ weiterlesen

GTD Teil 3: Kreativer(er) Umgang mit Kontexten

Genug über Kontexte in David Allens »Getting Things Done«-System gemosert: Im dritten Teil der GTD-Serie wird es konkret. Welche Methoden gibt es, um als Freelancer kreativer mit Kontexten zu arbeiten?

Nach den theoretischen Erörterungen der letzten zwei Male wollen wir heute am Beispiel von vier Ansätzen besprechen, wie man das Konzept der »Kontexte« in unsere moderne Arbeitswelt retten könnte. Diese Vorschläge sollen zeigen, dass Sie auch anders an Ihre Kontexte herangehen können als gewohnt. Oder, falls Sie sich für GTD interessieren aber noch nicht einsetzen: Kanonisch ist schön und gut, aber es muss nicht unbedingt so stier sein.

Zeit und Energie, kombiniert

Dieser Ansatz ist besonders bei Digital-Nutzern beliebt – denn man spart sich so die Suche nach passenden Datenfeldern für die klassischen GTD-Kriterien »Energieniveau« und »Zeitaufwand«, muss sich also weniger mit meist nervigen UI herumschlagen. „GTD Teil 3: Kreativer(er) Umgang mit Kontexten“ weiterlesen

GTD, Teil 2: Klassische Kontexte und ihre Probleme

Besonders für Freiberufler ergeben die klassischen Kontexte nach David Allens »Getting Things Done« oft nur wenig Sinn. Wo die konkreten Probleme liegen diskutieren wir in diesem zweiten Teil der GTD-Reihe.

Wie letzte Woche besprochen ist der Einsatz von Kontexten ganz generell für viele Menschen schwierig geworden. Kontexte scheinen von der modernen Realität überrollt worden zu sein. Dabei ist das Prinzip auch heute noch sinnvoll – der Kontext ist aus gutem Grund die wichtigste der vier Säulen der »Getting Things Done«-Methode. Das System geht davon aus, dass man jede einzelne Aufgabe nach vier Kriterien definieren bzw. auswählen kann:

  1. Kontext
  2. Nötiger Zeitaufwand
  3. Nötiges Energieniveau
  4. Priorität

Nicht immer muss man für eine Aufgabe alle vier Kriterien festlegen, aber: Zu jeder Aufgabe gehört immer ein Kontext. Nicht unbedingt der erwartete Zeitaufwand, das benötigte Energieniveau (»wie geistig fit muss ich sein, um diese Aufgabe zu erledigen?«) oder eine Priorität. Aber Kontext? Ein Muss. „GTD, Teil 2: Klassische Kontexte und ihre Probleme“ weiterlesen