Matthias Schüssler trieb mir als iPad-Nutzern tatsächlich Tränen in die Augen. Ein bisschen zumindest – und das ist nicht böse gemeint. In seinem lesenwerten Beitrag stellte er sich die Frage: Kann man alleine mit einem iPad bewaffnet professionell bloggen? und legte den Finger in offene iOS-Wunden. Gut!
Ich kenne Matthias’ Anforderungen nicht im Detail, aber habe einige Tipps für ihn, wie es etwas weniger umständlich ginge. Und nun ja, zeige es gleich am Beispiel dieses Blog-Beitrags.
Matthias stösst sich vor allem an der Dateien.app, die Apple mit iOS 11 vorstellte. Und sie ist tatsächlich wenig mächtig, wenn es um Dateioperationen geht. Das hat einen einfachen Grund: »Dateien« heißt zwar so, aber die App ist lediglich als Dreh- und Angelpunkt verschiedener Apps und Cloud-Dienste gedacht. Nicht als Explorer / Finder / Filemanager im klassischen Sinne. Die »richtige« Arbeit mit Dateien sollen bei Bedarf Apps von Drittherstellern übernehmen, zum Beispiel das kostenlose Documents 6 von Readdle oder die FileBrowser-Varianten von Stratospherix. Ich selbst verwende für meine Dateiarbeiten wie Zippen/Entpacken, FTP, SMB, WebDav-Zugriff etc. FileBrowser for Business.
Betreffend Bilder stellt Matthias weitere Fragen:
Das Herunterrechnen klappt mit besagtem Pixelmator: Man tippt auf das Zahnrad-Symbol, dann auf Image Setup und schliesslich auf die Grössenangabe unten, um auf Grössenkorrektur zu gelangen. […] Mir fehlt an dieser Stelle die Möglichkeit, die JPG-Qualität anzugeben.
Das Problem ist hier, dass die Datei gleich heisst wie das Original, und offenbar weder das Ersetzen noch die Option Beide behalten funktioniert.
Kurz gesagt – das aktuelle Pixelmator ist dafür die falsche App. Oder nicht unbedingt die optimale App. Als Pixelmator-Fan ist das Warten auf die kommende Pro-Version angesagt. Persönlich empfehle ich aber immer gerne das großartige (und preiswerte) Affinity Photo.
Affinity kommt auch mit der Dateien.app klar, Screenshots oder sonstige Blog-Bilder müssen also nicht in die Fotomediathek. Leider tut Affinity nur auf dem iPad, für unterwegs am iPhone ist das also nicht geeignet und man sollte besser zu einem Webdienst greifen (oder eine andere App suchen).
Wieso werden Screenshots standardmässig in der Fotomediathek und nicht in einem Ordner in der Dateien-App ausserhalb der Fotomediathek gespeichert? Denkt Apple wirklich, dass ich Screenshots wie hier gezeigt zwischen meinen Familienbildern haben will? Das ist einfach zu wenig durchdacht und nicht praxisnah genug.
Ein Wort: Share-Pfeil.
An dieser Stelle möchte ich auch eine Lanze für Gladys brechen – unter den Shelf-Apps für iOS mein Liebling. Die Screenshots in diesem Beitrag landeten nicht in der Fotomediathek und sahen die Dateien.app nur beim Hochladen in die Blog-Software (WordPress). Ich verwende Gladys auch auf dem iPhone, um etwaige Screenshots fürs Verbloggen aufs iPad (und damit die Möglichkeiten von Affinity) zu bekommen.
So oder so – die Arbeit am iPad benötigt ein Umdenken. Ich stehe da auch erst am Anfang, aber langsam wird’s was. Matthias, nicht aufgeben! Kommt schon gut. 🙂